TAG 1.- CUSCO - CACHORA - CAPULIYOC - PLAYA ROSALINDA CAMP.
Wir verlassen Cusco am frühen Morgen und fahren durch spektakuläre Landschaften entlang der Felder der Anta Hochebene, welche von den schneebedeckten Gipfeln der Anden umringt wird. Die kurvenreiche Bergstraße führt mehr als 1.820 m nach unten bis in die tiefe Schlucht des Apurimac, wo sie mit Hilfe einer Brücke den Fluss überquert um auf der anderen Seite erneut anzusteigen. Die Fahrt führt entlang zahlreicher Felder und dicht bepflanzter Gärten bis zu einer kleinen Straße bergab in das Dorf Cachora auf 3.400 m Höhe, welches einen atemberaubenden Blick auf die Bergkette der Vilcabamba erlaubt (ca. 4 Stunden Fahrtzeit). Hier treffen wir auf unseren Pferdeführer namens “Delfin” und seine Lastpferde und beginnen nach dem Beladen mit unserer Wanderung. Vom Aussichtspunkt Capuliyoc, welcher gegenüber des majestätischen Pedrayoj (5482 m ü.d.M.) liegt, können wir die ersten Blicke auf Choquequirao in der Ferne erhaschen. Wir beginnen den steilen Abstieg durch eine Zone mit Trockenkakteen, Ichu (hohe andine Gräser), Bromelien oder Achupallas und Orchideen in der Schlucht des Flusses Apurimac (der Große Geschwätzige Geist, wie ihn die Inka nannten) bis wir an dessen Ufer den Playa Rosalina erreichen wo wir unsere Zelte für die erste Nacht aufschlagen.
Strecke an diesem Tag: ca. 21 km, Gehzeit 5-6 Stunden.
TAG 2.- PLAYA ROSALINDA - SANTA ROSA - MARAMPATA - CHOQUEQUIRAO CAMP.
Wir verlassen den Playa Rosalina sehr früh am Morgen, denn während des Anstiegs ist es am Besten in kühlen Temperaturen zu laufen. Wir überqueren den wasserreichen Fluss Apurimac über eine neu gebaute Eisenbrücke. Ein breiter Weg, welcher in Serpentinen ansteigt, bringt uns in die Trockenzone der Schlucht, entlang kleiner Zuckerrohr-Plantagen bis zu den Graswiesen einer kleinen Hochebene, wo wir nach 2 Stunden Anstieg eine kurze Pause einlegen, um Mineralwasser oder Limonaden zu kaufen und eine leckere Zuckerrohr-Chicha zu genießen. Kurz darauf steigen wir weiter bergauf bis wir in Marampata ankommen wo wir unser Mittagessen zu uns nehmen. Hier endet der schweißtreibende, steile Anstieg und wir können den ersten Panoramablick auf die Anlage von Choquequirao werfen, die auf der anderen Seite eines steilen Bergeinschnitts liegt. Der letzte Abschnitt unserer Wanderung führt uns entlang des Berges durch einen Nebelwald in kühlem Schatten bis zu dem bewaldeten Bergkamm (3.000 m ü.d.M.) auf dem die Inkas ihre heilige Stätte bauten. Wir zelten direkt an der Anlage von Choquequirao, dieser Zeltplatz bietet Toiletten und Duschen mit kaltem Wasser. Sollten wir sehr früh am Zeltplatz ankommen, können wir bereits heute die Anlage besuchen.
TAG 3.- CHOQUEQUIRAO - MARAMPATA - SANTA ROSA - CHIQUISCA CAMP.
Wir haben etwa 3 bis 4 Stunden Zeit für eine geführte Tour, die uns zu den wichtigsten Punkten der archäologischen Anlage bringt. So geheimnisvoll wie Machu Picchu ist auch Choquequirao, dessen Name “Wiege des Goldes” bedeutet. Der Fluss Apurimac tobt 1.450 m unterhalb in der Schlucht und ist von beiden Seiten der extrem steilen Berghänge, auf dessen Kamm sich die Inka-Stadt Choquequirao klammert, sichtbar. Wir begeben uns in Richtung des Herzens der Stadt, wo die Ausläufer enormer, gebogener Terrassen unseren Blick nach oben lenken, bis zu einen künstlich angelegten Hügel und einer zeremoniellen Plattform, die vom Hauptplatz nach oben führt. Die thermischen Aufwinde des Nachmittags locken die Kondore hierher, welche die Tempel, Mausoleen, königlichen Wohnhäuser, rituellen Bäder und Wasserkanäle, Versammlungssäle und Lagerhallen überfliegen. Hinter den kleinen, versteckten Gärten, befindet sich eine gigantische Freitreppe an der wir die berühmten Wandbilder “Lama des Feuers“ bewundern können. Diese architektonische Struktur ist bis heute erhalten und gilt als Beweis der sorgfältigen Baukunst und –planung der Ingenieure der Inkas. Die Ausgrabungen von Choquequirao haben vor nicht allzu langer Zeit begonnen, und bis heute entdecken die Archäologen immer wieder neue, unbekannte Konstruktionen und Plätze. Der steile Abhang unterhalb des Hauptplatzes zeigt eine kleine Gruppe von neulich entdeckten Gebäuden, dieser zeremonielle Komplex wird als “Gruppe des Gipfelkamms” mit dem “Tempel der Kaskaden” bezeichnet, und bietet einen faszinierenden Blick auf die Wasserfälle der angrenzenden, schroffen Schlucht.
Nach unserer Tour kehren wir zum Zeltplatz zurück und erlauben uns ein ausgiebiges Frühstück bevor wir unsere Sachen packen und uns auf demselben Pfad auf den Rückweg machen. Wir können die zahlreiche Flora und Fauna bewundern, passieren erneut Marampata, essen Mittag in Santa Rosa, lassen den Playa Rosalina hinter uns und erreichen schließlich im Schatten der Obstbäume den Zeltplatz Chiquisca, wo wir unser letztes Zeltlager aufschlagen.
TAG 4.- CHIQUISCA - CAPULIYOC - CACHORA - CUSCO.
Auch heute müssen wir den Tag wieder sehr früh beginnen, um der Hitze, die tagsüber in der engen Schlucht herrscht, zu entkommen. Vor dem Morgengrauen genießen wir die Kühle der Nacht und bekommen als Ausgleich den wunderschönen Sonnenaufgang über der Schlucht des Apurimac zu sehen.
Wir wandern etwa 3 Stunden auf kurvigen Pfaden unter voll belaubten Bäumen mit weicher Rinde, dicht bewachsen mit Orchideen und Bromelien, und erreichen erneut die bergigen Wiesen die sich bis zum Aussichtspunkt Capuliyoc erstrecken. Nach einer kurzen Pause setzen wir unsere Wanderung auf einem einfachen Weg fort und erreichen nach ca. 2 Stunden den Ort San Pedro de Cachora wo wir zum Abschied ein letztes Mittagessen genießen und uns von unserem Team verabschieden, welches uns die letzten Tage begleitet hat. Schließlich fahren wir auf der eindrucksvollen Straße wieder zurück in die Inka Hauptstadt Cusco.